Es ist ein komisches Gefühl über die letzte Woche unserer Weltreise zu schreiben. Wir sind bereits zurück in Deutschland. Haben Familie und Freunde wiedergesehen und unsere Wohnung wieder übernommen. Wir sitzen zuhause in unserem Arbeitszimmer, sortieren Bilder von Lombok und schwelgen in Erinnerungen. Doch wie war Lombok? In vielen Reiseführern, gilt Lombok noch als Geheimtipp, als das untouristische Bali. Tatsächlich war es in Lombok noch wesentlich ruhiger, es gab weniger Hotels und einsame, unberührte Orte zu entdecken.
Achja und dann wären da noch die Gilis, die ebenfalls zu Lombok gehören. Gili heißt eigentlich nichts anderes als kleines Inselchen, von denen es eine Menge gibt. Die bekanntesten sind allerdings Gili Trawangan, Gili Meno und Gili Air und die werden vom Tourismus wirklich nicht verschont. Gili Trawangan wurde eher regelrecht überrannt von Hostels und partywütigen Backpackern. Obwohl die Insel nur einen Durchmesser von 2 km hat befinden sich mittlerweile über 300 Hotels auf der Insel, dazwischen die ganzen Cafes und Bars, die eine Vielfalt an Cocktails und anderen Partystimmungsmachern bieten. Ganz vorne dabei, der hauseigene Mushroomcocktail. Nachdem es auf den Gilis keine Polizei gibt, warb jede Bar sehr offensichtlich mit großen Schildern für ihren „Spezialcocktail“. Nein – wir haben es nicht probiert. Wir hatten keine Lust wie manch anderer Backpacker hallozinierend über die Insel zu Laufen und wirres Zeug vor uns hin zu plappern. Wir verliesen Trawangan sogar ohne ein einziges Mal am Abend die Partymeile an der Ostküste besucht zu haben und fuhren weiter auf Gili Meno. Meno war noch nicht ganz so von Hotels zugepflastert und mit der Villa Ottalia hatten wir wirklich eine sehr schöne Unterkunft. Wir bezogen unsere schöne Villa und sprangen erst einmal ins kühle Nass unseres wunderschönen Pools. Eigentlich waren wir bisher nicht so die Poolgänger, aber der Salzwasserpool der Villa Ottallia hatte uns überzeugt. Auch die Massage im Spa Bereich konnte sich sehen lassen ? – Entspannung pur, so lässt es sich aushalten. ? Am nächsten Tag besuchten wir die Turtle Sanctuary von Meno und schauten zu wie viele kleine Schildkröten der Aufzuchtstation ihren Weg zurück in die Freiheit fanden. Mit viel Mühe kämpften sie sich vom Strand zum Meer, bevor sie eine Welle in den Ozean spülte. Der Schildkrötenbestand ist dank der Aufzuchtstation zumindest um die Gilis herum wirklich in Ordnung und auch bei der Schnorcheltour am Nachmittag sah man schnell die ein oder andere Schildkröte im Wasser schwimmen. Das Highlight der Schnorcheltour waren aber auf jeden Fall die zwei Guides ? . Zwei Indonesier, naja es waren wohl eher zwei Kiddies die rauchend neben dem Motor des Bootes saßen. Angeblich waren beide 26 Jahre – unsere Schätzung nach eher so um die 16 ^^. Auch das Schnorchelequipment und die sonstige Ausstattung lies eher zu wünschen übrig. Dafür hatten die Beiden gute Laune und das Motto von Ihnen war eher „take it easy“ & „ relax“. ? Unser Fazit zu den Gilis im Nordwesten von Lombok? In vielen Blogs sind sie als Inselparadies beschrieben. Wenn man eine schöne Hotelanlage hat, kann man sicher gut auf Meno relaxen, oder auf Trawangan Party machen aber die Unterwasserwelt, die Strände und das Meer haben uns nicht überzeugt. Da würden wir auf jeden Fall die Hauptinsel von Lombok vorziehen und auf die ging es anschließend auch…
Nach den ganzen Hotels und Tourismus auf den Gilis, suchten wir auf Google Earth nach verlassenen Orten, schönen Stränden, und unbebauten Inselchen, die vielleicht doch einen Saum von Türkis um sich haben. Unser Blick wanderte über die Karte und blieb im Osten von Lombok hängen. Die Booking.com Suche ergab genau einen Treffer in dieser Region. Perfekt für uns! Wir machten uns auf zur Fähre und nach einer knappen Stunde und weiteren 4 Stunden Autofahrt erreichten wir die Bidara Lodge. Der schwarze Sandstrand in der Nähe der Lodge ähnelte, wie viele andere Ecken in Indonesien, eher einer Müllhalde. Wir waren aber eigentlich wegen der kleinen Inselchen hier und buchten gleich für den nächsten Morgen ein eigenes Fischerboot das uns zu den unbewohnten Gilis vor der Küste brachte. Vor allem die Sanbank von Gili Kapal war wirklich schön und alle drei Inselchen waren wesentlich besser als das, was wir in den letzten 5 Tagen auf Trawangan und Meno zu sehen bekamen. Das Wasser war klar und die Unterwasserwelt noch sehr lebendig ????. Die Bidara Lodge war ganz neu uns noch in der „Testphase“ deshalb gab es die ganze Tour für einen Spottpreis von 35 Euro für zwei Personen! ? Für den gleichen Preis konnte man auch Wanderungen, Sportfischen, Strandtouren,… in der Unterkunft buchen. Sportfischen ?? …das machen wir! Sofort hatten wir Kete aus Maupiti im Kopf. Der mit seinem dicken Bauch und blutverschmiertem Hemd vor uns stand, grinste und auf den 90kg schweren Sailfish in seinem Boot zeigte. Zuhause zerrte er den riesigen Meeresbewohner auf seinen Frühstückstisch, zerlegte ihn und bereitete nebenbei frisches Sushi für uns zu. ? …Wir hörten den Manager Budhi telefonieren, wann die beste Zeit zum Angeln ist? – So um 9? – ? Auf Bali kamen die Fischer zwar schon um 7 Uhr zurück und fuhren mit ihren Booten am Abend noch einmal raus… Aber gut wenn sie meinen, vielleicht beißen die Fische in Lombok ja am Vormittag am besten. Nachdem der Manager selbst keine Ahnung von seinen angebotenen Touren hatte, begleitete er uns um selbst einmal seine angeboteten Touren zu checken und die Gegend, in der er aufgewachsen war, zu erkunden. Das es kein Sailfish wird war uns klar, aber die Hoffnung auf einen Tuna oder Mahi Mahi löste sich beim Anblick des 2 cm großen Angelhakens auf. Wir mussten ein bisschen schmunzeln und an Ketes Hakensortiment denken. ? Ob sich überhaupt irgendein Speisefisch normaler Größe in diesem Minihaken verfangen kann!? Ausdauernd halten Budhi, der Fischer und Franz die Schnur mit dem Haken ins Wasser. Nach einer knappen Stunde biss auch der erste 10 cm Minifisch an. Die Lokals grinsten- weiter gehts… noch ein Minifisch! Irgendwann mussten auch die Beiden zugeben, dass die großen Fische heute wohl leider ausbleiben und wechselten das Programm. In der Nähe gab es noch Mangroven und auch auf Google Earth hatten wir eine Insel entdeckt, die wir gerne noch sehen würden. Wir erreichten den auf Google Earth gefundenen Fleck. WOW! Das Wasser war so schön klar und die Farben des Meeres noch schöner als um die kleinen Inselchen bei der Gilitour. Die Insel war zwar komplett vom Wasser bedeckt, das Meer war aber wahnsinnig klar. Es war der perfekte Ort um zu ankern, Mittagzuessen, vom Boot aus ins Wasser zu springen und die Seele baumeln zu lassen. Auch Budhi, der Manager, war das erste Mal in seinem Leben hier und von den Farben des Meeres fasziniert. Schon am nächsten Tag war die Insel fester Bestandteil der Hotel Bidara Gili Tour ?. Das Interesse des Managers an seiner Heimat war geweckt und auch am nächsten Tag saß er bei der nächsten Tour schon wieder mit im Auto. Eine Stunde von der Unterkunft entfernt, sollte es einen schönen Aussichtspunkt auf den höchsten Vulkan der Insel den Mt Rinjani geben. Wir starteten um 4 Uhr Morgens um den Vulkan bei Sonnenaufgang sehen zu können. So war zumindest der Plan! Leider war der Anfahrtsweg doch etwas länger als von dem Manager geplant. Vielleicht lag die Verzögerung aber auch daran, dass wir Budhi immer wieder dazu verdonnerten langsamer zu fahren, denn bei seinem Fahrstil, bei Dunkelheit über die enge Bergstraße zu rasen, musste dann doch nicht sein. Der Parkplatz, an dem der Fussmarsch zum Aussichtspunkt beginnen sollte war nach einer Stunde Fahrzeit noch Meilenweit entfernt. Wir beschlossen dem etwas unbeholfenen Fahrstil von Budhi ein Ende zu setzen und wählten einen Aussichtspunkt auf einen anderen Vulkan, der in der Nähe lag – jetzt waren wir allerdings etwas zu früh ?. Nach einem kurzen Powernap im Auto begann die Sonne hinter den Bergen aufzugehen. Der Mt Rinjani lag allerdings noch weit entfernt hinter anderen Bergen und war von unserem Aussichtspunkt aus nicht zu sehen. Zumindest nicht mit bloßem Auge. Wir schickten die Drohne auf 500 Meter und da war er – der höchste Vulkan Lomboks mit 3726m. Die Sonne brachte den Kegel des Vulkans zum Glühen. Dank unserer Drohne konnten wir da auch sehen. ? ?
…Neuer Tag, neues Glück und eine letzte Tour mit Budhi stand auf dem Programm. Auf dem Weg nach Kuta wollten wir einen Zwischenstopp am bekannten Pink Beach einlegen. Unser Fahrer sollte uns zum bekannten rosafarbenen Strand bringen, doch Budhi hatte eine andere Idee. Nach einer Stunde Autofahrt stiegen wir, Budhi, zwei weitere Touristen und 5 Freunden des Managers in ein Fischerboot um nicht nur den bekannten Strand zu besuchen, sondern für den gleichen Preis eine komplette Tagestour zu machen. Die Indonesier sind anscheinend auf den Geschmack gekommen ihr Land zu erkunden, denn den Pink Beach sehen unsere Guides selbst zum ersten Mal ?. Der Fischer lenkt das vollbeladene Boot hinaus aufs Meer und es geht an zahlreichen einsamen Buchten mit unberührten Sandstränden vorbei. Eine davon sollte unser erstes Ziel sein – der Pink Beach Nummer 2. Es führt keine Straße zu dem Strand, keine Menschenseele befand sich dort, als wir das Boot im klaren Wasser ankerten. Der Sand unter unseren Füßen war unglaublich fein, für die pinke Farbe war allerdings schon ein klein wenig Fantasie nötig. Im Nachhinein gefiel uns aber der Pink Beach 2 deutlich besser als die Nummer 1. Durch die Zufahrtsstraße war er deutlich touristischer, der Sand war nicht ganz so fein, das Meer durch das viele Seegras nicht ganz so schön und auch der Sand ist hier nur als Hauch von Pink zu bezeichnen. Diesmal hatte Budhi auf jeden Fall die richtige Entscheidung getroffen, denn die Bootstour war definitiv die bessere Wahl. Viel Mühe gab er sich bei der Gestaltung seiner Aktivitäten auf jeden Fall. ?
Eine Stunde brauchten wir vom Hafen bis Kuta, der letzten Station auf unserer Weltreise. Gleich nach der Ankunft im Mana Retreat durchforsteten wir die Spa Behandlungen nach der besten Massage und stellten uns schließlich ein individuelles 135 minütiges Massageprogramm zusammen. Eine einstündige Ganzkörpermassage, gefolgt von einem Körperwrap im Bananenblatt mit Gesichtsmassage, für mich noch eine Haarmaske. Ein bisschen Wellnessen am Ende einer Reise muss einfach sein und für 25 Euro pro Person kann man sich eine 135 minütige Massage einfach nicht entgehen lassen. Die beiden zierlichen Indonesierinnen gaben sich große Mühe und kneteten uns kraftvoll durch, bevor sie uns mit einem feuchtigkeitsspendenen Peeling einschmierten und in den Bananenblätter schnürten. Franz kam neben mir schon ein wenig ins Schwitzen. ? Dafür fühlte sich die Haut anschließend richtig zart und weich an und nachdem die Massagen der beiden Mädels wirklich spitze war, meldeten wir uns für den vorletzten Tag gleich nocheinmal an. In Kuta konnte man wirklich noch einmal richtig entspannen. Auch das Essen in den Restaurants überzeugte. Von frischen Thunfischsashimi oder Oktopuscarpaccio im El Bazar bis hin zu verschiedenen Superfoodbowls ebenfalls mit frischem Thunfisch im KRNK, war das Essen wirklich top. Dazu eine frisch zubereitete Limonaden und einen leckeren Cocktail und der Tag war perfekt! Die Abwechslung aus Essen und Massagen hätten wir sicher die nächsten 4 Tage durchziehen können, doch ein bisschen was von der Umgebung wollten wir dann doch sehen. Für 35 Euro am Tag buchten wir uns einen privaten Fahrer, um die Strände in der Umgebung zu besichtigen. Den ersten Stopp machten wir am Selong Belanak Beach, eine wirklich schöne Sandbucht mit netten kleinen Cafes. Die Wellen brachen dort direkt am Strand, es ist ein idealer Surfspot für Anfänger. Es machte richtig Spaß den Surfers hier zuzusehen. Würden wir jemals das Surfen ausprobieren wollen, wäre der Selong Belanak Beach wie geschaffen dafür und wir würden sicher hier her zurückkommen! Der zweite Strand war der Mawun Beach. Kaum lagen wir am Strand und genossen die letzten indonesischen Sonnenstrahlen, setzten sich zwei Kiddies neben uns und wickelten uns geschickt um den Finger. Der kleine Junge wollte Schnick, Schnack, Schnuck spielen. Gewann er, sollten wir ihm eine Ananas abkaufen, gewannen wir, würde er uns eine schenken. Lausbubenhaft grinste er uns an. In der letzten Woche auf Lombok haben wir uns nicht von einem einzigen Kind einlullen lassen, die überall ihre Armbänder verkaufen. Aber dieser Junge war einfach zu süß und eine Ananas kann man ja schließlich auch gebrauchen. Das Schnick-Schnack-Schnuck Spiel ging so schnell, dass wir gar nicht richtig wussten, wer eigentlich der Gewinner war – anscheinend ich. Der Junge fing schon an mit seinem Messer die Ananas zu schälen. Egal – wir wollten ihm die Ananas sowieso zahlen. Ohne zu verhandeln, gaben wir ihm umgerechnet 1 Euro für die liebevoll geschälte Ananas. Und schon zog er weiter, zum nächsten Pärchen um auch dort mit seinem breiten Grinsen zu überzeugen. Für uns war es Zeit für den letzten Strand auf unserer Tour – den Tanjung aan Beach. Ein Bucht mit langem feinen Sand lag vor uns. Das Wasser hatte sich aufgrund der Ebbe allerdings schon recht weit zurückgezogen. Bei Flut hat sicher auch dieser Strand, wie alle anderen Strandabschnitte hier seinen Charme. Kuta war wirklich ein schöner Ort und wir hätten sicher noch die ein oder andere weitere Nacht hier verbringen können. ? Zum Abschluss der Reise war Lombok auf jeden Fall die richtige Wahl, denn vor allem durch die vielen Massagen in den letzten drei Wochen waren wir absolut tiefenentspannt als wir in den Flieger zurück nach Deutschland stiegen.
Jetzt sind wir tatsächlich wieder daheim. Haben unsere Familie nach 11 Monaten wiedergesehen und unsere Freunde getroffen. Wie ist es daheim? Wie geht es weiter? Was waren die schönsten Erlebnisse in diesem Jahr? Wie ist es wieder zu Arbeiten?
…auf diese Fragen wird es sicher auch noch eine Antwort geben – aber nicht jetzt ?. Wir leben uns in den nächsten Tagen erst einmal wieder ein bisschen ein und das wichtigste: Es lohnt sich auch weiterhin auf unserer Seite immer mal wieder vorbeizuschauen, denn unser Reiseblog bleibt und ein paar Zukunftspläne gibt es ja auch schon! ?
Bis bald!
Franz und Nadine
2 Comments
Wir AUCH! Sind dankbar dass ihr gesund zurück seid und so eine wunderschöne Zeit zusammen genießen konntet?
Wir sind glücklich euch wiederzuhaben 🙂