Was machen wir eigentlich den ganzen Tag? Wir haben viel umgebaut, Sachen installiert und versucht unser Zuhause einzurichten. In den ersten sechs Monaten hatten wir viel Besuch und haben versucht jeden Törn unvergesslich zu gestalten. Zumindest so weit es der Wind und die Wellen zulassen, die schönsten Ecken der Seychellen zu zeigen, das Essen zu planen und den Kindern genug Auslauf zu bieten. Am Boot ist es ähnlich wie in einem Wohnmobil – nur alles dauert wohl noch etwas länger. Man bewegt sich mit vier bis sieben Knoten fort, da müsste sich mein Schwager nicht anstrengen um neben her zu joggen. Das Einkaufen dauert länger und ist umständlicher als wir es von Deutschland kennen, wir müssen erst mit dem Dinghy zum Strand, wir haben meistens keinen Mietwagen und laufen zum Supermarkt, um kurz darauf die Einkäufe zum Dinghy zurückzuschleppen und zum Boot zu fahren. Wir verpflegen uns dreimal am Tag selbst, es gibt keine Bäckerei mit Brot, wie wir es kennen und das Toastbrot hängt einem nach vier Wochen auch schon ziemlich zum Hals raus. Wir backen also selbst – auch das nimmt Zeit in Anspruch. Als wir keinen Besuch mehr hatten blieben wir einfach zwei Wochen in der gleichen Bucht stehen. Wir lieben es zu Reisen und doch müssen wir nicht jeden Tag weiter ziehen. Uns gefällt es die Umgebucht zu kennen, uns zurechtzufinden und wir haben in dieser Zeit am Anse Royal Freunde gefunden. Michi und Nick wohnen mit ihrend Kids Sam und Sophie auf den Seychellen und wir verbrachten in den zwei Wochen viel Zeit miteinander. Wir grillten am Strand, badeten zusammen und trafen uns bei schlechtem Wetter bei ihnen in der Wohnung. Auch James hatten wir vor kurzem im Nationalpark mit seinem Motorboot kennen gelernt und wir verbrachten seitdem viel Zeit gemeinsam am Anse Royal. Wir genossen aber auch die Tage zu Dritt, früh morgens schon mit dem SUP zum Strand zu fahren zu baden und Frisbee zu spielen. Die Mittagszeig verbrachten wir meistens am Boot, spielten Spiele, puzzelten und bauten Lego Duplo. Oft sprangen wir vom Boot aus auch noch einmal ins Wasser um uns Abzukühlen oder gingen gemeinsam Schnorcheln. Es ist einfach schön, Lion so glücklich und unbeschwert aufwachsen zu sehen und eigentlich braucht es im Leben doch gar nicht so viel als einfach nur Zeit. Zeit zum Leben und Zeit um einfach nur glücklich zu sein.
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